Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Feichten a. d. Alz reicht fast 150 Jahre zurück. Laut Protokollbuch erfolgte die Gründung am 20. Mai 1873 auf Veranlassung des königlichen Bayerischen Bezirksamts Altötting.
Bereits im Gründungsjahr wurde von der Strasserschen Fabrik in Burghausen eine Saug- und Druckspritze für 1.100,- Mark gekauft. Bis zu diesem Zeitpunkt standen lediglich 20 Löscheimer im Glockhaus der Pfarrkirche, sowie Feuerhaken zum Einreißen brennender Gebäude in fast allen Gemeindeteilen für die Brandbekämpfung zur Verfügung.
Eine weitere Saug- und Druckspritze konnte im Jahr 1903 von der Maschinenfabrik Braun aus Nürnberg erworben werden. Um auch den nördliche Gemeindebereich abdecken zu können, wurde diese bei Franz Wurm, Huberbauer in Fernreit, untergestellt.
Die erste Motorspritze (Magirus, Modell Liliput, Gr. II) wurde 1929 gemeinsam durch die Gemeinden Kirchweidach und Feichten beschafft. Da diese 1945 nach Verwendung durch die amerikanischen Streitkräfte defekt wurde, musste in einer Zeit, in der es eigentlich nichts zu kaufen gab, ein Ersatz gefunden werden.
Durch die Vermittlung eines auf dem Wimmerhof in Östern untergebrachten Bombengeschädigten konnte bereits im Dezember desselben Jahres noch eine Zweitakt-Zweizylinder Motorspritze der Fa. Klöckner-Humbold-Deutz angekauft werden. Als Feuerwehrfahrzeug diente jetzt ein Mercedes Kübelwagen (Typ 170 V) der ehemaligen Wehrmacht. Die Motorspritze kostete 1.500,- RM und wurde auf einem offenen Einachsanhänger transportiert.
Als erstes tatsächliches Feuerwehrauto wurde 1959 ein VW-Kombi bei der Fa. Vogl aus Altötting gekauft. Dieser wurde von der Fa. Ziegler ausgebaut. Somit konnte nun auch die Tragkraftspritze (Ziegler TS 8/8), die bereits 1953 angeschafft wurde, im Fahrzeug untergebracht werden.
Da das erste Feuerwehrhaus in der Ortsmitte anlässlich des Ausbaus der Ortsdurchfahrt 1959 abgebrochen werden musste, fand das bis 1977 im Einsatz befindliche Kleinlöschfahrzeug im Gemeindehaus (Hauptstraße 2), das auch als Lehrerwohnhaus diente, seine Unterkunft.
Ab 1977 diente ein durch die Fa. Ziegler ausgebautes Löschgruppenfahrzeug (LF 8) mit einem Daimler-Benz-Fahrgestell als Einsatzfahrzeug.
Eine 1987 beschaffte Tragkraftspritze (TS 8/8) wurde dann zusätzlich im Löschgruppenfahrzeug LF 8 untergebracht.
Das jetzige, 1976 – 1977 größtenteils in Eigenleistung, erstellte Gerätehaus hat ursprünglich Platz für ein Einsatzfahrzeug, eine Schlauchwaschanlage mit Schrägtrocknung und einen kleinen Lagerraum geboten. Durch verschiedene Umbaumaßnahmen, die ebenfalls fast ausschließlich in Eigenleistung ausgeführt wurden, konnte 1991 zusätzlich ein WC, und ein kleiner Schulungsraum eingebaut werden.
Im Jahr 2004 wurde ein Löschgruppenfahrzeug LF 10/6, auf einem Mercedes Atego Fahrgestell, beschafft. Dieses Fahrzeug wurde mit der Zusatzbeladung technische Hilfeleistung ausgestattet.
Durch diese Anschaffung wurde das alte LF 8, durch das bis heute im Einsatz befindliche Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 als Hauptfahrzeug abgelöst, blieb aber noch in der Einsatzbereitschaft.
Nach dem Kauf des neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 10/6 wurde von der Gemeinde ein neben dem bestehenden Gerätehaus befindliches Lagergebäude, zum Einbau einer Garage für das alte Löschgruppenfahrzeug, zur Verfügung gestellt. Auch diese Umbaumaßnahmen wurden fast komplett von den Feuerwehrangehörigen ausgeführt.
Im Jahr 2016 wurde ein GW1L (Gerätewagen Logistik) auf einem Iveco Fahrgestell beschafft. Der Gerätewagen ist mit fünf verschiedenen Rollcontainern, die die Normbeladung abbilden, ausgerüstet. Zusätzlich wurden drei weitere Rollcontainer geordert. Dadurch ist das Fahrzeug auch für verschiedene andere Einsatzarten gut gerüstet. Durch diesen Kauf konnte das alte Löschgruppenfahrzeug LF 8 in den wohlverdienten Ruhestand gehen.
2020 erfolgte die Beschaffung und Inbetriebnahme eines Mannschaftstransportwagens. Als Fahrgestell dient ein Ford Transit Kombi. Der Ausbau erfolgte bei der Fa. Furtner & Ammer in Landau.
2021 wurde mit den Planungen für ein neues Feuerwehrgerätehaus begonnen. Das 1977 erbaute Gerätehaus entsprach, Feuerwehrtechnisch und auch im Sanitärbereich, nicht mehr dem Stand der Technik.
2024 wurde mit dem Abriss des Nachbargebäudes, das die Gemeinde für den neuen
Standort des Gerätehauses erworben hatte, begonnen.
Vereinsdaten in chronologischer Reihenfolge
1873 Ankauf einer Saug- und Druckspritze der Strasserschen Fabrik in Burghausen
1878 Einweihung einer Standarte
1899 Erwerb und Einweihung der ersten Fahne
1903 Erwerb einer weiteren Saug- und Druckspritze von der Fa. Braun, Maschinenfabrik in Nürnberg
1929 Beschaffung einer Motorspritze von der Magirus AG, Modell Liliput, Gr. II
1945 Kauf einer Zweitakt-Zweizylinder-Motorspritze der Firma Klöckner-Humboldt-Deutz
Erwerb Mercedes Kübelwagen (Typ 170 V)
1953 Beschaffung einer Tragkraftspritze TS 8/8
1959 Beschaffung eines Kleinlöschfahrzeuges (Kombi)
1963 90-jähriges Gründungsfest
1973 100-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe
1977 Einweihung des neugebauten Feuerwehrhauses
Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges LF8
1982 Aufstellen des ersten Maibaums in der Gemeinde Feichten durch die Feuerwehr
1987 Beschaffung einer neuen Tragkraftspritze TS 8/8
1993 120-jähriges Gründungsfest
2004 Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs LF 10/6 mit Zusatzbeladung für technische Hilfeleistung
Ausbau einer Garage neben dem bestehenden Gerätehaus, als Unterstellplatz für das alte Löschgruppenfahrzeug LF 8
2013 Feier des 140-jährigen Gründungsjubiläums
2016 Beschaffung eines GW1L (Gerätewagen Logistik), mit Beladung in acht verschiedenen Wechselcontainern
2020 Beschaffung eines Mannschaftstransportwagens
2021 Start Planung für ein neues Feuerwehrhaus
2023 Feier des 150-jährigen Gründungsjubiläums
2024 Baubeginn neues Feuerwehrhaus
Feuerwehrkommandanten:
1873 – 1900 Josef Klinger, Buchnerbauer von Oberweidach
1901 – 1903 Eusebius Bartl, Fischerbauer von Mankham
1904 – 1907 Alois Huber, Obermaierbauer von Edelham
1908 – 1909 Franz Sterflinger, Huberbauer von Geberting
1910 – 1914 Josef Scheitz, Zenzbauer von Amsham
1915 – 1918 Johann Marx, Veitlöderbauer
1919 – 1923 Mathias Gänzberger, Edenstraßerbauer
1924 – 1935 Franz Wurm, Huberbauer von Fernreit
1936 – 1940 Johann Maier, Höllerbauer von Mankham
1941 – 1946 Johann Ertl, Mechanikermeister von Feichten
1947 – 1949 Sebastian Kain, Lohnerbauer
1950 – 1965 Johann Maier sen., Höllerbauer von Mankham
1965 – 2000 Johann Maier jun., Höllerbauer von Mankham
2000 – 2000 Hermann Parzinger, Elektromeister von Feichten
2000 – 2018 Peter Salzeder, Bautechniker von Gramsham
2018 – jetzt Andreas Horler, Werkfeuerwehrmann aus Feichten
Feuerwehrvorstände:
1873 – 1893 Franz Gänzberger, Edenstraßerbauer
1894 – 1900 Andreas Huber, Reichstraßerbauer
1901 – 1903 Josef Maier, Höllerbauer von Mankham
1904 – 1910 Eusebius Bartl, Fischerbauer von Mankham
1911 – 1949 Alois Huber, Obermaierbauer von Edelham
1950 – 1983 Georg Bartl, Zenzbauer von Amsham
1983 – 1993 Franz Häuslschmid, Knollbauer von Gramsham
1993 – 2002 Thomas Schächner, Kaltenstadlerbauer
2002 – 2019 Franz Sterflinger, Huberbauer von Geberting
2019 – jetzt Andreas Seidl, Auftragsplaner aus Feichten